Der Ausbau digitaler Innovationen in der Palliativmedizin eröffnet neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgungsqualität. Durch die Integration verschiedener Technologien, wie der elektronischen Patientenakte, Telemedizin und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz können nicht nur Versorgungslücken minimiert werden, sondern auch die individuelle und ganzheitliche Betreuung der Patient:innen noch stärker in den Fokus rücken. Hierfür arbeiten wir in interdisziplinären Forschungsgruppen, um bei der Entwicklung digitaler Anwendungen die Bedarfe der unterschiedlichen Akteure zu berücksichtigen.

AG Leitung

Jan Franco, M.Sc.

Sozial- und Gesundheitswissenschaftler


Fatigue Therapie (FAITH): K.I.-gestützte Diagnostik und Therapie des tumorassoziierten Fatigue-Syndroms

FAITH entwickelt eine KI-gestützte Diagnostik und Therapie des tumorassoziierten Fatigue-Syndroms. Fatigue bezeichnet eine starke Erschöpfungsform, die häufig als Symptom der Grunderkrankung Krebs selbst oder aber als Folgeerscheinung der Therapie auftritt. Die Ausprägung der Fatigue ist individuell stark unterschiedlich und von Tagesform und Krankheitsstadium abhängig. KI-Technologien bieten das Potenzial diese individuellen und schwankenden Muster zu erkennen und ermöglichen eine personalisierte Intervention. Über das Zusammenspiel von Wearables und Smartphone-Applikation kann Diagnostik und Therapie in Echtzeit zusammengebracht werden. Durch einen Fatigue-Score, der auf Basis von Vital- und Verhaltensdaten ermittelt wird, sollen personalisierte verhaltens- und bewegungstherapeutische Interventionen in Form von Texten, Videos, und Übungen geliefert und gesteuert werden. Patient:innen werden damit befähigt, proaktiv mit ihrer Symptomatik umzugehen und Behandelnde entlastet.

Laufzeit: 11/2023 – 10/2025

Konsortialführer 

Fimo Health GmbH: Tim Fellerhoff

Kontakt

Jan Franco, M.Sc.

Sozial- und Gesundheitswissenschaftler

Beteiligte Wissenschaftler:innen UME

Univ.-Prof. Dr. med.
Mitra Tewes

Direktorin Palliativmedizin

Manuela Munsch

Study Nurse

Jan Franco, M.Sc.

Sozial- und Gesundheitswissenschaftler

Nico De Lazzari, M.Sc.

Sportwissenschaftler

Weitere Konsortialpartner

Frauenhofer-Institut IMS: Prof. Dr. Karsten Seidl, Caroline Reßing, Felix Wichum

Forschungszentrum Jülich: Prof. Dr. Jürgen Dukart, Lennard Schneidewind

Förderung


DigiCare: Digitales Selbstmanagement für Krebspatient:innen

Das Forschungsprojekt „Digitales Selbstmanagement in transsektoralen, interprofessionellen Versorgungsstrukturen für die Onkologie – DigiCare“, das seit April 2024 offiziell gestartet ist, setzt sich zum Ziel eine intersektorale Versorgungsstruktur für onkologisch zu betreuende Menschen zu schaffen. Für diese Menschen ist eine kontinuierliche Symptomkontrolle und Selbstmanagement wichtig, da dieses Selbstmonitoring in enger Abstimmungen mit den Institutionen Grundlage für eine hohe Lebensqualität darstellt. Bisher gibt es national betrachtet noch keine geeignete Struktur, die alle Sektoren, d. h. unterschiedlichste medizinische Einrichtungen vereint. Im Kontext des Forschungsprojektes wird eine Applikation entwickelt, die sowohl Fragebögen als auch Chatbots vereint, um eine sektorübergreifende Kommunikation und einen effizienten Informationsaustausch zu schaffen. Die Anwendung soll helfen, Versorgungsstrukturen wie die Advanced Practice Nurse und Palliativmedizin bedarfsgerecht einzubinden.

Bernadette Hosters

Leitung Stabsstelle Entwicklung und Forschung in der Pflege

Konsortialführer:

m.Doc: Henrik Ohlms

Konsortialpartner an der UME

Univ.-Prof. Dr. med.
Felix Nensa

IKIM

Univ.-Prof. Dr. med.
Mitra Tewes

Direktorin Palliativmedizin

Weitere Konsortialpartner

Projektleiter an der Universität Duisburg-Essen: Prof. Dr.-Ing. Michael Prilla

Projektleiter an der Hamburger Fern-Hochschule: Heinrich Recken

Förderung

AG Digitalisierung

IMPULS-NRW: Implementierung von Telemedizin in die Palliativversorgung des ambulanten Sektors von Nordrhein-Westfalen

Mit IMPULS-NRW wird ein palliativmedizinisches Netzwerk zwischen zwei Universitätskliniken, drei lokalen SAPV-Teams sowie des Softwareunternehmens smart-Q geschlossen, um durch die Entwicklung, Implementierung und Verstetigung digitaler Neuerungen zur Verbesserung der Patient:innenversorgung in NRW beizutragen. Hierfür sollen der Auf- und Ausbau von Telemedizin und -monitoring sowie die Bildung sog. „Palliativmedizinischer Kompetenzzentren“ erfolgen.

Im Kern von IMPULS-NRW steht dabei die Software „Informationssystem Palliative Care“, die bereits heute von den meisten SAPV-Teams in NRW genutzt wird. Diese soll um zahlreiche eHealth-Funktionen wie der täglichen, selbstständigen Eingabe sog. „electronic Patient-reported Outcomes (ePROMs)“ sowie der Möglichkeit von Televisiten unter wissenschaftlicher Begleitung und Evaluation erweitert werden. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf einer sehr praxisnahen Entwicklung und Implementierung der digitalen Neuerungen. Aus diesem Grund wird diese partizipativ und iterativ in enger Zusammenarbeit mit Patient:innen- und Zugehörigenvertreter:innen sowie den regionalen SAPV-Teams erfolgen und eine über IMPULS-NRW hinausgehende Verstetigung und Dissemination als langfristiges Ziel definiert. Hierdurch können in Zukunft die Ressourcen aller relevanten Stakeholder durch eine niedrigschwellige und kurzfristige virtuelle Vernetzung effektiv geschont und eine größere Versorgungssicherheit – insb. auch im ländlichen Raum – erreicht werden.

Laufzeit: 09/2024 – 08/2027

Universität Münster in deren Auftrag handelnd das Universitätsklinikum Münster mit den Einrichtungen

  1. Zentrale Einrichtung Palliativmedizin
  2. Stabstelle Vernetzte Medizin
  3. Institut für Biometrie und Klinische Forschung 

Weitere Konsortialpartner