Kardiovaskuläre Erkrankungen gehören neben Tumorerkrankungen zu den häufigsten Ursachen in Deutschland, die zum Tode führen. Gemeinsame Risikofaktoren, Nebenwirkungen der Tumortherapie sowie die demographische Entwicklung sind einige Gründe für ein gehäuftes gemeinsames Auftreten  beider Erkrankungen. 

Bei  Palliativpatient:innen mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen können kardiale Erkrankungen wie z.B. Vorhofflimmern oder eine Herzinsuffizienz begleitend auftreten. Sie können einerseits die Prognose ungünstig beeinflussen, andererseits zu belastenden Beschwerden  führen oder eine  bestehende Symptomatik weiter verschlechtern. Betroffene Patient:innen können insbesondere unter Symptomen wie Luftnot, Schwäche und Leistungsminderung leiden und dadurch in der alltäglichen Selbstständigkeit und in der Lebensqualität beeinträchtigt sein.

AG Leitung

Dr. med.
Baicy Mathew

Fachärztin für Anästhesie, Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin und Palliativmedizin
Leitung AG Kardiovaskuläre Erkrankungen in der Palliativmedizin


PALL-AF: Vorhofflimmern bei onkologischen Palliativpatient:innen

Wir befassen uns in diesem Forschungsprojekt mit  Vorhofflimmern bei Patient:innen in der spezialisierten Palliativversorgung.

Vorhofflimmern gehört zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen in der Allgemeinbevölkerung. Sie gehen mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und einer erhöhten Mortalität einher.  Eine wesentliche Rolle zur Schlaganfall- und Thrombembolieprophylaxe hat die orale Antikoagulation. Palliativpatient:innen sind in den meisten Studien diesbezüglich unterrepräsentiert, dadurch werden Besonderheiten dieses Patientenkollektivs in der üblichen Empfehlung zur Antikoagulation nicht ausreichend berücksichtigt. Die Erkenntnisse unserer Untersuchungen bei Patient:innen mit Vorhofflimmern in der spezialisierten Palliativversorgung sollen Aufschluss für einen  besseren Umgang der Antikoagulation für dieses  Patientenkollektiv geben .

Dr. med.
Baicy Mathew

Fachärztin für Anästhesie, Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin und Palliativmedizin
Leitung AG Kardiovaskuläre Erkrankungen in der Palliativmedizin

Beteiligte Wissenschaftler

Dr. med.
Jörg Hense

Oberarzt Palliativstation WTZ4, Innere Klinik (Tumorforschung)

Ophelia Drescher

Fachärztin Hämatologie/Onkologie mit Zusatz-Weiterbildung Palliativmedizin

PD Dr. med.
Raluca Mincu

Klinik für Kardiologie und Angiologie

PD Dr. med.
Shibu Mathew

Klinik für Kardiologie und Angiologie

Dissertationsprojekt

Kooperationsprojekt mit der Klinik für Kardiologie und Angiologie, Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum, Universitätsklinikum Essen


Empower the Heart of Patients With Terminal Cancer Using Cardiac Medicines Trial – EMPATICC (INCOR1)

Patient:innen im fortgeschrittenen Stadium einer Krebserkrankung zeigen sehr häufig Symptome einer Herzinsuffizienz. Eine standardisierte Therapie zur Symptomlinderung in diesem Patientenkollektiv gibt es bisher nicht. In dieser Studie wird bei Palliativpatient:innen mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen untersucht, ob herzinsuffizienzspezifische Symptome wie Luftnot und Schwäche durch eine medikamentöse Therapie, die in der Regel zur Herzinsuffizienztherapie eingesetzt werden, verbessert werden können.

Das Ziel ist es, Symptome zu lindern, ein möglichst selbstständiges Leben mit Erhalt der Alltagsfähigkeiten und eine Verbesserung der Lebensqualität für Palliativpatient:innen mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen zu ermöglichen.

In diesem Video können Sie einen Einblick in die Studie gewinnen und mehr über EMPATICC erfahren:

Projektförderung

Die EMPATICC- Studie (INCOR-1) wird durch die BROST-Stiftung gefördert.

Univ.-Prof. Dr. med.
Tienush Rassaf

Klinik für Kardiologie und Angiologie, Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum Essen, Universitätsklinikum Essen

Prof. Dr. med.
Stefan Anker

Charite-Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie